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Großbrand in Neubrandenburg

Wie ich es erlebte...

Erst vor Kurzem gab es in Neubrandenburg einen Lagerhallenbrand bei einer Müllentsorgungsfirma. Feuerwehrmann und Redaktionsmitglied Eric Arndt schildert die Ereignisse aus seiner Sicht.


Freitagnachmittag. Endlich Wochenende. Computer an, Kopf aus. Doch plötzlich geht um 15:25 Uhr mein Pieper. "Großbrand in Neubrandenburg bei der Firma Nehlsen" heißt es. Schnell schnappe ich Handy und Schlüssel und laufe mit viel zu hohem Adrenalinpegel los. Am Gerätehaus angekommen, ziehe ich schnell Einsatzhose und Jacke über, schnappe mir meinen Helm und setze mich auf das Einsatzfahrzeug. Mit Blaulicht und Martinshorn geht es durch Altentreptow und schnell wird ersichtlich, dass es ein langer Nachmittag wird: Kaum sind wir hinter meiner Heimatstadt, ist bereits die schwarze Rauchsäule zu sehen. Im Gewerbepark werden wir eingewiesen und ich helfe einem anderen Kameraden, eine Schlauchbrücke zu legen, also ein Eisenelement, welches Fahrzeugen ermöglicht über einen Schlauch zu fahren ohne diesen zu beschädigen. Eine weitere Aufgabe habe ich nicht. Genug Zeit, um die Geschehnisse um mich herum zu beobachten.


Die Feuerwehrmänner, die mit Sauerstoffflaschen auf dem Rücken die brennende Lagerhalle ablöschen und diejenigen, die ihnen die Geräte nach einer halben Stunde Einsatz wieder abnehmen, sowie die Kameraden, die die Autofahrer am Einsatzort vorbeileiten. Viele neue Eindrücke sind das für mich. Überall kann ich etwas Interessantes entdecken. Langsam nimmt der Rauch ab. Immer mehr Feuerwehren rücken an und die Lage wird unüberschaubar. Mit der Zeit entspannt sich die Situation etwas und auch ich bin nicht mehr so aufgeregt wie zu Beginn. Nun kommt ein neuer Befehl vom Einsatzleiter. Die Drehleiter der Feuerwehr Altentreptow kann einrücken. Total verschwitzt steige ich ein und atme tief durch. Jacke und Helm landen auf meinem Schoß. Zum ersten Mal lasse ich den Einsatzablauf noch einmal in meinem Kopf abspielen. "Zum Glück bin ich Feuerwehrmann geworden.", denke ich mir. Wieder am Gerätehaus eingetroffen, ziehe ich mich um und der Einsatz ist für mich beendet.




Artikel vom 04.Juli 2016